
Female* Fight Club
Recipient of the funding:
Pan Selle & Pina Kühr
Cooperation partner:
Heimathafen Neukölln
Internet:
Ankündigung "Female* Fight Club"
Termine
Heimathafen Neukölln
Karl-Marx-Straße 141, 12043 BerlinEin feministisches Box-Theaterstück
Performing arts Performance/Presentation
Konni will ihre Wut loswerden, Leo ihre Wut kennenlernen. Der Boxring wird zum SafeSpace für RegrettingMotherhood & verwaiste Elternschaft.
Konni schlägt ihre Wut darüber heraus, dass sie sich als Mutter alleingelassen und überfordert fühlt. Leos Wut hingegen hat sich nach dem Tod ihres Kindes nach innen gerichtet und ist zur Depression geworden. Sie ist auf der Suche nach einem Weg, um sich von ihrer Ohnmacht zu befreien. 20% der deutschen Eltern würden heute keine Kinder mehr bekommen, wenn sie sich nochmal entscheiden könnten. Wir haben erlebt, welche Erleichterung es gebracht hat, als durch #metoo endlich über sexualisierte Gewalt gesprochen werden konnte. Unter dem Hashtag #regrettingmotherhood haben Mütter das erste Mal preisgegeben, wie oft sie an der Entscheidung zweifeln, überhaupt Mutter geworden zu sein. Die meisten von ihnen geben an, dass sie zwar ihre Kinder lieben, sich aber mit der Rolle der Mutter nicht identifizieren können, weil sie sich permanent überanstrengt und allein gelassen fühlen. Es ist ein Thema, das gemeinsam mit der Frage um die Aufteilung der Carearbeit gerade in feministischen Kreisen stark diskutiert wird. Dennoch mangelt es an politischen Lösungen, um dem Thema gerecht zu werden. Jedes Jahr sterben in Deutschland circa 7.000 Säuglinge. Das sind 19 verwaiste Eltern pro Tag. Wir müssen weg von der Annahme, dass es sich um Einzelschicksale handelt. Wir brauchen eine kollektive Kompetenz, um mit Verlusterfahrungen und seelischem Schmerz umzugehen. Wir brauchen die Bereitschaft, uns Zeit zu nehmen, wenn ein neues Leben kommt. Und uns Zeit zu lassen, wenn ein neues Leben geht. Das ist im menschlichsten Sinne ein antikapitalistischer Vorgang. Der Female* Fight Club öffnet Räume, die die Möglichkeit schaffen, uns empathisch mit jenen zu verbinden, die wir bis jetzt vielleicht noch nicht verstehen und holt jene ab, die sich selbst als Betroffene sehen.